Licht bringen in die Dunkelheiten
Ich wünsche mir das normale Leben zurück, so und ähnlich lauten viele Überschriften in Medien. Sie drücken die Sehnsucht nach dem Zustand vor der Corona-Pandemie aus. Um das zu erreichen, werden viele Schwierigkeiten in Kauf genommen, selbst Einschränkungen von Grundrechten. Rückkehr zur „Normalität“ führt in die Vergangenheit zurück. Selbstverständlich sind Sicherung der Arbeitsplätze, Öffnung von Schulen und Kitas, Gaststätten, das Wiederaufleben von Sportveranstaltungen usw. berechtigte Interessen. Was bei diesen Überlegungen fehlt sind Fragen, was zur Corona-Krise geführt oder beigetragen hat. Bischof Voderholzer hat in seiner Osterpredigt zu Recht gefragt: „Kann es nach der Pandemie ein folgenloses, weiter wie bisher“ geben? Er antwortete: „Das wird es nicht geben und darf es auch nicht geben. Zu gewaltig ist der Einschnitt, die Lektion,die der gesamten Menschheit erteilt wird“. Warum? Wenn die Menschen ihren Lebensstil nicht ändern, dann ist eine neue Katastrophe vorprogrammiert. Denn, so Voderholzer, „die Pandemie und ihre Auswirkungen sind die Folge einer Kette von Schuld und menschlichem Versagen, in der sich menschliche Hybris, Stolz, Leichtsinn und Profitgier zu einer unheilvollen Allianz verbinden“. Der Bischof zitierte einen Satz aus der Predigt von Papst Franziskus vom 27. März: „Wir haben“ – trotz allem – „unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden“. Die Frage, die viele bewegt, die noch an die Existenz Gottes glauben ob Gott die Menschen mit der Pandemie bestraft, beantwortete der Bischof zielorientiert mit einer Gegenfrage: „Ist es nicht vielmehr so, dass wir uns selbst bestrafen, wenn wir uns nicht an den Lebensweisen Gottes orientieren? Wer sündigt, ist der Feind seines eigenen Lebens“. Wir wissen, wer die Götzen einer säkularen Gesellschaft sind, die Gott missachten: Die Freiheit von jeder Bindung, sein zu wollen wie [...]