Ehepaare, die ihr gemeinsames Leben an Christus und der Lehre der Kirche ausrichten wollen, berichten:

Wolfgang: Wir kennen uns seit 7 Jahren, durch ICQ. (Textnachrichten im Internet). Durch eine glückliche Fügung konnte Cindy mir gleich vertrauen, jedenfalls erlebe ich sie sonst viel zurückhaltender.

Cindy: Bei unserer Verlobung war ich erst 18 und heute sind wir beide froh, dass wir uns noch Zeit gegeben haben. Bis vor 2 Jahren war ich noch evangelisch und früher auch kein Kirchgänger. Dass Wolfgang von Hause aus gut katholisch ist und das auch offen zeigt hat mich erst abgeschreckt aber dann auch immer mehr fasziniert. Er ist erst die weite Strecke immer zu mir gefahren, da hab ich nur ihn erlebt, später kam ich auch zu ihm nach Hause und habe auch seine Freunde und die Heilige Messe erlebt. Die erste war heftig, das war gleich eine Priesterweihe im Dom, ich hatte keinen Platz und war eine Zeit lang auf dem Steinboden gekniet. Verstanden hab ich das noch nicht, aber dass Gott da wirkt hab ich gespürt und irgendwie auch dass ich das auch glaube. Nur hatte ich keine Lust auf Gebote ect. Ich hatte noch keine Liebe zum Glauben und zur Hl. Messe. Eigentlich hat mich die Werktagsmesse in unserem Dorf so richtig gepackt. Wir sind das einzige so junge Paar dort, aber das macht nichts

Wolfgang: In manchen Dingen hatten wir schon immer die gleichen Voraussetzzungen, obwohl Cindy sie aus ihrem evangelischen Elternhaus mitbekommen hat: Wir wollten beide Treue, mehrere Kinder und bis zur Ehe warten. Ich musste meinen Glauben auch erst prüfen und festigen. Dabei halfen mir die Gespräche mit Andreas – einem jungen Priester – und auch einer freikirchlichen Berufsschullehrerin. Ich hätte auch eine evangelische Frau geheiratet, aber klar war: nur wenn sie die katholische Erziehung der Kinder unterstützt. Wir wünschen uns Kinder, aber ein bisschen Zeit um das berufliche Fundament zu legen wäre als selbstständiger auch nicht schlecht. Ich habe da Gottvertrauen und so wie er es einrichtet ist es gut.

Cindy: Unser Glaube ist in der Ehevorbereitung 2012 bis 2014 sehr gewachsen, besonders durch die Exerzitien für Brautpaare. Wir haben uns dabei konkret vorgestellt wie das Eheleben sein würde. Der Pater hat alles begründen und unsere Fragen zu Beziehung, Partner und Kinder aus dem Glauben erklären können. Er hat uns „bewiesen“ wie es mit dem Glauben geht und dass es ohne viel schwieriger ist, eine gute Ehe zu gründen. Ich kannte das alles nicht, aber für Wolfgang war klar, dass es für ihn nicht anders in Frage kommt. Vor einiger Zeit sind wir auf NER (Natürliche Empfängnis Regelung nach Prof. Dr. Rötzer) aufmerksam geworden und probieren das aus. Ich finde es gut weil es natürlich ist und sinnvoll.

Wolfgang: Es hilft den anderen nicht als Objekt zu sehen und stärkt die Partnerschaft.

Cindy: Unsere Ehe ist Gott sei Dank so geworden wie wir es uns erhofft hatten, fast noch besser. Die Sicherheit die wir in der Ehe spüren durch den gemeinsamen Glauben und den Partner selbst kann uns niemand nehmen. Es geht nicht mehr ohne.

Wolfgang: Natürlich muss man sich auch gegenseitig aushalten. Wir verstehen uns jeweils als Hilfe für den Partner. Wir sprechen über Schwierigkeiten und innere Beweggründe. Nicht schimpfen, sondern Gründe erfragen und durch Liebe den anderen positiv verändern. Das ist der Weg zur Heiligkeit, wie uns Papst Johannes Paul II. als Jugendliche beim Weltjugendtag zugerufen hat oder auch den Paaren in seiner „Theologie des Leibes“

Cindy: Man sieht sich selbst nicht gut. Das übernimmt der Andere. Wir motivieren uns auch gegenseitig: Komm auf zur Hl. Messe, komm lass uns beten.

Wolfgang: Wir versuchen 3x täglich zu beten und 2x pro Woche zur Hl. Messe zu kommen. Einmal möchten wir auch mit dem Fahrrad den Jakobsweg machen.

Ich wünsche mir, dass alle Bischöfe gemeinsam hinter uns stehen und uns so unterstützen den Glauben zu leben.

Cindy: Ich wünsche mir, dass besser und öfter erklärt wird, was Liebe und Ehe bedeuten. Weniger über irgendwelche neuen Forderungen, sondern über das Eigentliche soll es Information und Predigten geben. Die Priester sollen lehren, das normale katholische Leben zu begründen, das würde uns helfen.