Befreien wir uns von dem, was uns niederdrückt: Das ist die Sünde!

Der Apostel Paulus erinnert die Korinther (1,12-19) an das Wort des Herrn, dass er „vieles Leiden und den Tod erdulden, am dritten Tag aber auferweckt werde“ (Matt.16,21). Christi Auferstehung und die Auferstehung der Toten ist die zentrale Botschaft, die den Korinthern verkündet wurde.

Nach einer repräsentativen Untersuchung von Allensbach bekennen sich 23% der Katholiken in Deutschland als „gläubig“. Sie setzen also ihre Hoffnung auf Christus. Sie beantworten auch die Frage, die Jesus an die Jünger richtete, als sich die Massen von ihm abwandten: „Wollt auch ihr gehen?“ wie Petrus: „Du hast Worte des ewigen Lebens“.

Zugegeben, es ist heute für die kirchenverbundenen Katholiken nicht leicht die Antwort des Petrus zu geben. Zwar haben alle im Katechismus der Kirche (KKK) einen sicheren Kompass, um sich zu orientieren. Aber dieser Glaube muss ihnen auch in Predigt und Katechese ausgelegt werden.

Deutschland ist zum Missionsland geworden. Das belegt eine einzige Zahl: Die Zahl der Priesterweihen ist von 557 im Jahr 1962 auf 56 (2020) d.h. um rund 90% geschrumpft. Priester aus Schwarzafrika und Asien füllen mühsam die Lücken aus.

Der laufende „Synodale Prozess“ sollte zu einer Reform führen, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen. Bischof Voderholzer musste aber bei der Abstimmung über das Synodenstatut feststellen, dass die sexuellen Missbrauchsfälle als Hebel für die Schaffung einer neuen Kirche instrumentalisiert werden.

Nach der dritten Vollversammlung des „Synodalen Prozesses“ lässt sich eine erste Bilanz ziehen. Die Berichte der Deutschen Bischofskonferenz und der Synodenmehrheit nahestehenden Medien sind voller Euphorie: „Uns gelingt der Durchbruch in eine veränderte Kultur“ (presse@synodalerweg.de). Es ist der große Befreiungsschlag der verkündet wird. Dem Orientierungstext „Theologische Grundlagen des Synodalen Weges“ wurde zu 86,4% zugestimmt. 41 Bischöfe stimmten zu, 16 dagegen. Der Text spricht von Bibel, Tradition, Lehramt und Theologie als Quellen. Er nennt aber zusätzlich „Zeichen der Zeit und den Glaubenssinn des Volkes Gottes“ als weitere Quellen. Die Bischöfe Voderholzer und Oster sehen hier eine Kompetenzverschiebung vom ordentlichen Lehramt der Bischöfe zum „Lehramt“ der Theologie.

Die katholische Kirche ist wegen der sexuellen Missbrauchsfälle keine grundverdorbene Institution, wie sie von Medien hingestellt wird, um sie zum Schweigen zu bringen. Es ist nicht die Kirche, sondern Mitglieder der Kirche welche sexuellen Missbrauch verübt haben.

Paulus sagt den Korinthern, die nicht mehr an den auferstandenen Herrn glauben, dass sie dann noch in ihren Sünden sind, wenn Christus nicht auferstanden ist. Denn es ist der Herr, der im Bußsakrament die Sünden vergibt – jede bereute Sünde – und so den Menschen ihre Würde zurückgibt und einen Neubeginn im Leben möglich macht. Wer an den auferstandenen Herrn glaubt, kann befreit am Ostertag sagen: Er ist wahrhaft auferstanden!

                       In herzlicher Verbundenheit

                         Ihr Hubert Gindert