Nach Papst Franziskus leben wir in einer Wegwerfgesellschaft. Was wir nicht mehr wollen oder brauchen wird weggeworfen und so entsorgt. Das ist inzwischen bei Verpackungen und sonstigem Müll zu einem Problem geworden. Wie ist das aber bei Menschen? Werden bei uns nicht auch Alte, Kranke, Behinderte – und auch Ehepartner entsorgt? Das ist inhuman? Aber es geschieht? Die Kirche will keine Wegwerfgesellschaft, die Menschen entsorgt und ist deswegen auch für die Unauflöslichkeit einer gültig geschlossenen Ehe. Warum das so ist sagt uns die Kirche und begründet das so:

 

Die Treue in der ehelichen Liebe (Quellle)
Die eheliche Liebe verlangt von Natur aus von den Gatten unverletzliche Treue. Das ergibt sich aus der gegenseitigen Hingabe, in der die beiden Gatten sich einander schenken. Liebe will endgültig sein. Sie kann nicht bloß „bis auf weiteres“ gelten. „Diese innige Vereinigung als gegenseitiges.

Sich schenken zweier Personen wie auch das Wohl der Kinder verlangen die unbedingte Treue der Gatten und fordern ihre unauflösliche Einheit“ (GS 48,1).

Der tiefste Grund liegt in der Treue Gottes zu seinem Bund und in der Treue Christi zu seiner Kirche. Durch das Sakrament der Ehe werden die Gatten fähig, diese Treue zu leben und sie zu bezeugen. Durch das Sakrament erhält die Unauflöslichkeit der Ehe einen neuen, tieferen Sinn.

Quelle:
In seiner Predigttätigkeit lehrte Jesus unmißverständlich den ursprünglichen Sinn der Vereinigung von Mann und Frau, wie sie der Schöpfer zu Beginn gewollt hatte: Die von Mose gegebene Erlaubnis, seine Frau zu verstoßen, sei ein Entgegenkommen gegenüber der Herzenshärte gewesen [Vgl. Mt 19,8]; die eheliche Vereinigung von Mann und Frau sei unauflöslich – Gott selbst habe sie geschlossen: „Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (Mt 19,6).

Dieses nachdrückliche Bestehen auf der Unauflöslichkeit des Ehebandes hat Ratlosigkeit hervorgerufen und ist als eine unerfüllbare Forderung erschienen. Jesus hat jedoch den Gatten keine untragbare Last aufgebürdet [Vgl. Mt 11,29-30], die noch drückender wäre als das Gesetz des Mose. Durch die Wiederherstellung der durch die Sünde gestörten anfänglichen Schöpfungsordnung gab er selbst die Kraft und die Gnade, die Ehe in der neuen Gesinnung des Reiches Gottes zu leben. Wenn die Gatten Christus nachfolgen, sich selbst verleugnen und ihr Kreuz auf sich nehmen [Vgl. Mk 8,34], werden sie den ursprünglichen Sinn der Ehe „erfassen“ [Vgl. Mt 19,11.] und ihn mit Hilfe Christi auch leben können. Diese Gnade der christlichen Ehe ist eine Frucht des Kreuzes Christi, der Quelle allen christlichen Lebens.

Quelle:
Jesus ist gekommen, um die Schöpfung in der ursprünglichen Reinheit wiederherzustellen. In der Bergpredigt legt er den Plan Gottes entschieden aus: „Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen“ (Mt 5,27-28). Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen [Vgl. Mt 19,6.].

Die Überlieferung der Kirche hat das sechste Gebot als auf die gesamte menschliche Geschlechtlichkeit bezogen verstanden.

Quelle:
Das sittliche Bewußtsein für die Einheit und Unauflöslichkeit der Ehe hat sich in der Schule des alttestamentlichen Gesetzes entwickelt. Zwar wird die Polygamie der Patriarchen und Könige noch nicht ausdrücklich zurückgewiesen. Doch das dem Mose gegebene Gesetz zielt darauf ab, die Frau vor der Willkürherrschaft des Mannes zu schützen. Und doch weist das Gesetz, wie Jesus sagte, noch die Spuren der „Herzenshärte“ des Mannes auf, deretwegen Mose die Verstoßung der Frau zugelassen hat [Vgl. Mt 19,8; Dtn 24,1].

Quelle:
Jesus betonte die ursprüngliche Absicht des Schöpfers, der wollte, daß die Ehe unauflöslich sei. Er hob die Duldungen auf, die sich in das alte Gesetz eingeschlichen hatten [Vgl. Mt 19,7].