In dieser Republik werden Gesetze und Grundsätze zunehmend nicht mehr ernst genommen. Mit der Entscheidung zur sog. “Ehe für alle” widerspricht eine Mehrheit des Deutschen Bundestages dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von Juli 2002, und die Christdemokraten handeln zusätzlich gegen das Grundsatzprogramm der CSU bzw. einen Parteitagsbeschluss der CDU von Dezember 2015. Es ist ein Dammbruch, der alle Schleusen öffnet für weitere Formen des Zusammenlebens, die zur “Ehe” erklärt werden ( Mehr – “Ehe”, Geschwister – “Ehe”…). Der Artikel 6 unseres Grundgesetzes, in dem Ehe und Familie unter den “besonderen Schutz der staatlichen Ordnung” gestellt worden sind, ist damit auf kaltem Wege außer Kraft gesetzt, weil jetzt alles Ungleiche gleich behandelt wird. Diese überraschende Entwicklung zum jetzigen Zeitpunkt hat allein die Bundeskanzlerin und CDU–Parteivorsitzende zu verantworten, die nicht zufällig, sondern gezielt in einer Veranstaltung der Zeitschrift “Brigitte” die Entscheidung hierfür dem Gewissen jedes einzelnen Abgeordneten im Deutschen Bundestag zugewiesen hat. Damit ist jede nachträgliche Empörung der Christdemokraten über das Vorgehen der SPD unehrliche Rhetorik und ein überflüssiges Ritual.

Das “Forum Deutscher Katholiken” hofft, dass jeder katholische Christ bei seiner Wahl – Entscheidung zum Deutschen Bundestag am 24. September ebenfalls ausschließlich seinem Gewissen folgt.